Über mich

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Ich bin in meinem Leben sehr lange in die falsche Richtung gelaufen, geradewegs entgegengesetzt meiner Bedürfnisse. Ich hatte schon früh erkannt, dass ich anders war als andere und wollte immer nur, dass man es nicht merkt, und ich selbst wollte es auch nicht sein! So machte ich schon früh alles mit, um bloß nicht aufzufallen.

Ich wusste damals leider noch nichts von Hochsensibilität oder Hochempathie.

Im Rückblick, gab es etliche Situationen, in denen ich einfach nur funktionierte. Sätze wie, „jetzt reiß dich mal zusammen“ oder „was man angefangen hat, bringt man auch zu Ende“ haben sich in mein Gedächtnis eingebrannt und mich ordentlich unter Druck gesetzt. Es ging so weit, dass ich unter diesem Druck kaum noch erkennen konnte, für wen ich eigentlich funktionierte. Diese und andere Glaubenssätze begleiteten mich mein ganzes Leben.

Durch das verlassen werden und den unterdrückten Trennungsschmerz, den ich in meiner Kindheit erfahren habe, entwickelte ich schon sehr früh und für viele Jahre ein gewisses Konsumverhalten. Meine Familie und ich sind damals 1989 über die Prager Botschaft aus der ehemaligen DDR geflüchtet. Wenig später hat mein Vater unsere Familie verlassen. In kürzester Zeit brach fast alles an Stabilität für mich weg.

Wayne Dyer sagte einmal in dem legendären Dialog mit Eckhart Tolle („Warum es wichtig ist anders zu sein“), er hätte beobachtet, dass je tiefer die Abgründe eines Menschen, desto stärker sein Erwachen. Das kann ich nur bestätigen!

Nach meinem Abitur machte ich mich als mobile Friseurin selbstständig.  Ich hatte damals aber noch keinen gesunden Geschäftssinn und das brachte mich sehr an meine Grenzen. Ich entschied mich daher nach ein paar Jahren Dauerstress den Kundenkreis zu minimieren und ein Studium zu machen.

Was mir aber während dieser Zeit bewusst wurde, war, dass der enge Kontakt zu Menschen, gerade in dieser persönlichen Nähe, die beim Haareschneiden entsteht, Räume öffnet und nachhaltige Veränderung ermöglicht. Auch eher fremde Menschen öffnen sich mir auf eine ganz natürliche Art und Weise, das war bei mir schon immer so. Erst später verstand ich, dass ich durch meine Hochempathie diese Räume des Vertrauens und der Akzeptanz schaffe, sich so zeigen zu können wie man in Wahrheit ist.

Ich studierte Soziale Arbeit. Danach habe ich viele Jahre in verschiedenen Krankenhäusern gearbeitet. Lange Zeit hatte ich auch dabei nicht erkannt, wo meine Grenzen sind. Ich habe mich selbst regelrecht ausgebeutet, weil ich meine Bedürfnisse nicht erkannte. Und das war in meinem Familienleben, Freundeskreis und in meinen Beziehungen nicht anders. Durch die permanente Unterdrückung meines eigentlichen Willens, bin ich immer weiter von mir weggegangen und dabei hatte ich mich total ans Außen verloren.

Bis ich dann von Hochsensibilität das erste Mal hörte und mich in jedem Satz verstanden fühlte. Als ich endlich eine Erklärung hatte, für mein Wesen, für mein Sein, war das wie ein Befreiungsschlag. Ich war nicht krank, nicht beziehungsunfähig und auch nicht überempfindlich. Ich gehöre lediglich, wie fast 20 Prozent der Bevölkerung, zu den besonders hochsensiblen Menschen. Ich begriff, warum ich meine Emotionen so überwältigend empfand und konnte in ihnen lesen, was sie mir sagen wollten. Ich verstand mich mehr und mehr und auch, dass meine Gefühle und Gedanken als starke Lebensenergien nach Veränderung schrien. Ich hatte mich endlich wieder und konnte die Stimme meines Herzens wieder hören.

Von da an forschte ich nach, was Hochsensibilität ist und wie sie sich zeigt. Was sind die Schwierigkeiten und wie schaffe ich es ein glückseliges Leben damit zu führen. Ich verspürte immer mehr den Drang danach, durch mein Wissen und meine Erfahrungen auch anderen, die ähnliches erlebt haben, zu helfen. 

Heute arbeite ich als selbstständiger Coach und bin erfüllter den je. Ich lebe heute meine Traumbeziehung mit meinem Ehemann.

Biographie

1998-2002: Ausbildung zur Friseurin in Düsseldorf

2004-2007: Abitur auf dem zweiten Bildungsweg

2007-2020: Selbstständigkeit als mobile Friseurin

2012-2015: Studium zum Bachelor of Arts soziale Arbeit in Essen und Berlin

2017-2018: Anerkennungsjahr und Anstellung in der Charité in Berlin

2017-heute: Selbstständigkeit Coaching und Beratung im Gesundheitswesen

2018: Selbstständigkeit Marketing für Kultur24 bei Holger Jacobs, Berlin

2018-2022: Beratungstätigkeiten in Krankenhäusern in Berlin und NRW

2023: Ausbildung zum zertifizierten systemischen Coach bei WBS 

2023-2024: Jahrescoachingausbildung bei R. Hausmann

Über mich - Nancy Madlo
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